„Was uns bleibt“: Filmabend über Erinnerung und den Umgang mit Erinnerung

Wann

Mi.. 2. April 2025    
18:00 - 20:00

Wo

Rathaus Verl
Paderborner Straße 5, Verl

Veranstaltungstyp

80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gibt es immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen des Holocaust. Umso wichtiger sind Dokumente wie der Film „Was uns bleibt“, der elf Frauen an die Orte ihrer Erinnerungen begleitet.

Die zweiteilige Dokumentation von 1993 wird am Mittwoch, 2. April, um 18 Uhr im Verler Rathaus (Paderborner Straße 5) gezeigt. Der Eintritt ist frei.

Der Filmabend ist Teil einer Veranstaltungsreihe des Heimatvereins und der Stadt zum 80. Jahrestags des Kriegsendes in Deutschland und der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus.

1989 war eine Schülergruppe der Anne-Frank-Gesamtschule Gütersloh auf das Schicksal der rund 800 Frauen gestoßen, die 1945 während eines Todesmarsches von Lippstadt in das KZ Bergen-Belsen in Kaunitz von amerikanischen Soldaten befreit worden waren. Die Schülerinnen und Schüler begannen mit Recherchen und stellten Kontakt zu einigen der Frauen her. 1993 schließlich reisten elf der Frauen aus allen Teilen der Welt noch einmal nach Deutschland, um sich in Kaunitz, Gütersloh und Lippstadt auf die Spuren ihrer Erinnerung zu begeben. Die Filmemacherin Barbara Lipinska-Leidinger begleitete sie dabei mit der Kamera.

Dokumentiert sind zudem die Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus Kaunitz an die erste Zeit nach Kriegsende, die Einquartierung der befreiten Frauen auf den umliegenden Höfen und das zum Teil schwierige Zusammenleben. Ebenso geht es um die durchaus kontroversen Debatten in den 1990er Jahren zur Errichtung einer Gedenktafel zu Ehren der Frauen. „Damals war der Umgang mit Erinnerung noch ein anderer. Es gab unterschiedliche Meinungen darüber, ob und wie man das Thema öffentlich würdigen sollte“, sagt die städtische Kulturbeauftragte Pauline Meckes. „Auch das ist ein wichtiges Zeugnis und zeigt, wie sich Erinnerungskultur im Laufe der Zeit verändert und weiterentwickelt hat.“